Hasen und Kaninchen


Es gibt nur wenige Gebiete in denen hier beide Arten so eng miteinander zusammen vorkommen. Das war nicht immer so, denn das Kaninchen wurden erst im 13. Jh. nach Europa eingeführt. Während der letzten Eiszeit (vor 80 0000 bis 8000 Jahren) zog sich das Kaninchen in die wärmeren Gebiete Europas zurück. Es lebte damals nur auf der Iberischen Hablinsel, im heutigen Spanien und Portugal.
Nach der Eiszeit begann sich das Kaninchen wieder auszubreiten. In unsere Region gelangte es aber früher als auf diesem natürlichen Weg zuück. Der Adel wollte ein weiteres Wild für die Jagdt nutzen und setzte das schmackhafte Tier absichtlich aus.

Hasen und Kaninchen können sich der Umwelt sehr gut anpassen und sind sehr vermehrungskräftig. Beide Arten sind nicht wählerisch mit den Umweltbedingungen und besiedeln auch gleiche Lebensräe. Aber das Kaninchen bevorzugt trockene, sandige Böden in denen es Höhlen bauen kann. Der Hase zieht offene Flächen mit r andlichen Versteckmöglichkeiten vor. Die Häsin bekommt ihre Jungen in einer kleinen Mulde.

Das typische Langohr in der Marsch ist so der Hase, besonders weil der schwere Boden und der hohe Grundwasserstand für das höhlenbewohnende Kaninchen unüstige Lebensbedingungen schafft. Die sandigen Sedimente der gedeichten Flußmündung des Katinger Wattes, die Aufschüttungen aus dem Aushub der "Priel"bauten hoch über dem Grundwasser, schufen im Katinger Watt regional ungewöhnlich günstige Bedingungen für das Kaninchen.

Foto: Kohlus, Juni 2002

Beide sind Pflanzenfresser, eine Nahrung, die sich nicht einfach verwerten läßt. Andere Pflanzenfresser sind Wiederkäuer, Hasen und Kaninchen haben einen anderen Weg gefunden, wertvolle Nährstoffe aus der Nahrung zu gewinnen. Sie haben einen harten Kot, die bekannten Köttel, und einen weicheren. Von den gesellig lebenden Kaninchen wird berichtet, daß dieser weiche Kot z.T. direkt aus dem After anderer Tiere gefressen wird. In diesem Kot befinden sich symbiontisch lebende Bakterien, die im Blinddarm der Tiere leben. Sie verändern die Konsistenz der Nahrung, verdauen die Nahrung vor. Erst das erneute Fressen läßt Hase und Kaninchen die wertvolle Substanzen in der Nahrung voll erschließen. In Versuchen wurden Kaninchen am Kotfressen gehindert, daraufhin wuchsen sie nur kümmerlich und konnten sich nur wenig vermehren.

Virtuelles Tönning   Virtuelles Katinger Watt    © Kohlus 1998-2002    Update vom 30.06.2002