Schwarzer Holunder
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Foto: Kohlus, Juli 2004 |
Der bis zu 7 Meter hohe Strauch kommt selten auch baumartig vor. Die Zweige haben eine hellbraune Rinde und auffallende braune Korkwarzen. Im Inneren der Äste befindet sich ein korkartiges, weißes, luftiges Mark. Meist sind die langstieligen gegenständigen Blätter 5 oder 7- zählig gefiedert und die Endblättchen sind größer als die seitlichen Blätter. |
Die zweigeschlechtlichen
gelblich-weißen Blüten sind in doldenförmigen
Rispen angeordnet, mit gelben Staubblättern. Sie sind stark duftend
in ihrer Blütezeit von Juni bis August. An den Rispen bilden sich anschließend kleine kugelrunde schwarze Früchte. Der Holunder oder auch Hollerbusch steht häufig an Waldrändern und wird gern an Knicks und Hecken gepflanzt. Er ist in ganz Europa auf feuchten und stickstoffhaltigen Böden zu finden. Die Blätter riechen oft unangenehm. Der anspruchslose Strauch gehört zu den wenigen Arten, die auf den übersauerten Böden ehemaliger Fichtenwälder gut gedeihen. |
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Das Geißblattgewächs ist auch als Elderbaum,
Holder, Holler, Hollerbusch, Hushold, Keikler,
Fliederbeere,Schwarzholder und Schwitztee bekannt. Andere europäische Namen sind: Elder (englisch), Sambuco ( italienisch), Hyld (dänisch), Buzina tschornaja (russisch), Fläder (schwedisch). Ein Teil der Namen geht auf die germanische Göttin Frau
Hulle zurück. Als Schneebringerin, Übermutter stand sie
für das Vergehen der Natur am Ende des Jahres, die aufkommende
Dunkelheit (-> Hölle) und den Neubeginn. In verwandter
Form wurde ihr Busch als beschützender Hausgeist nahe des Hofes
gepflanzt und geehrt. |
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Bis heute gehört der
Holunder zu den populärsten Heilpflanzen. In den verschiedenen
Pflanzenteilen, Blätter, Blüte und Rinde, finden sich
unterschiedliche Konzentrationen der Wirkstoffe. Schweißtreibend ist die Wirkung des aus den Holunderblüten hergestellten Tees und wird deshalb häufig bei fieberhaften Erkältungskrankheiten eingesetzt. Der Tee ist auch ein beruhigendes und schmerzlinderndes Mittel bei Kopf-, Zahn- und Ohrenschmerzen. Hierfür sollte ein kleines mit Holunderblüten gefülltes Leinensäckchen überbrüht werden. Nach dem Ausdrücken wird es an das betroffene Ohr warm aufgelegt. Recht häufig werden die Blüten auch Teemischungen zugefügt, um den allgemeinen Geschmack zu verbessern.Die rohen Früchte werden als Abführmittel verwendet. Nach dem Verzehr größerer Mengen, genauso wie bei Rinde und Blättern, kommt es zu Übelkeit und Erbrechen (s.u.). Volkstümlich werden die vitamin- und mineralstoffreichen Früchte bei Erkältungskrankheiten, Rheuma und Nervenschmerzen benutzt, weil sie durch ihre schweiß- und harntreibende Wirkung viele Schlacken aus dem Körper entfernt. In der Homöopathie wird Sambucus nigra als Blüten und Blätter u.a. bei entzündlichen Atemwegserkrankungen verabreicht.Bei Harnverhalten und zum Entwässern bei Wasseransammlungen im Körper wird die abgeschabte Rinde und die zerkleinerte Wurzel genutzt. Jedoch ist die Dosierung problematisch, da der Wirkstoffgehalt der Pflanzen schwankt und es schon bei leichter Überdosierung zu Übelkeit und Erbrechen kommt. |
Die Blüten
besitzen Flavonoide, ätherische Öle, Gerbstoffe,
Blausäureglykosid Sambunigrin, Phenolcarbonsäure,
Hydoxyphenylcarbonsäure, Phytosterine, Triterpene, Sterine,
Glykoside und Schleim. In den Früchten wurden organische Säuren, Gerbstoffe, Zucker, Anthocyanfarbstoff und Vitamine nachgewiesen. Fot:o: Kohlus, Sept. 2004 - Früchte |
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Die Blätter sollten vor der Blüte, die Rinde im zeitigen Frühjahr, die Blüten im Juni und die Beeren zwischen August und September geerntet werden. | |
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ACHTUNG: Rohe Früchte wegen ihrem Gift Sambunigrin nicht zu sich nehmen. |
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Blütentee |
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Holunderblütenwasser Holundermarmelade Die Beeren werden mit etwas Wasser weichgekocht, durch ein
Sieb gepresst und je nach Geschmack mit Vanille, Zimt,
Gewürznelken oder Rum gewürzt. Holunderbeersaft Die Holunderbeeren waschen und in einen Topf geben. Mit Wasser knapp überdecken, dann den Zitronensaft, den Zucker und die halbe Vanillestange dazugeben. Nun wird der Ansatz etwa 20 Min. lang gekocht und anschließend abgeseiht. Am Ende wird der Saft nochmals aufgekocht und in saubere Flaschen abgefüllt. |
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Autoren: Susanne-Lilian Huck, Jörn Kohlus |
Pflanzen Virtuelles Katinger Watt © Kohlus 2004 Update 14.10.2004