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Gundermann
Lippenblütengewächse (Labiaceae) |
Die auch als Erdefeu benannte Pflanze ist in Europa und Westasien heimisch und ist mittlerweile in
anderen Erdteilen mit gemäßigten Zonen, wie Nordamerika, eingebürgert worden. Es wächst bevorzugt an schattigen und feuchten Stellen; häufig Brachland, an Hecken, als Unkraut, Wiesen, Wegrändern, Wäldern und vielen anderen Standorten.
NamenDer Name Erdefeu für den Gundermann leitet sich von dem Habitus der Pflanze ab. Sie hat dem Efeu Hedera helix ähnliche Blätter und wenn auch nicht rankend, bildet sie kriechende Ausläufer. Auch ihr lateinischer Artname hederacea reflektiert diese Ähnlichkeit im Erscheinungsbild.Der deutsche Name Gundermann bezieht sich auf den alten Namen „Gund“ = Eiter, und weist auf die medizinische Nutzung im Mittelalter hin. |
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HeilwirkungDie Pflanze war schon für die Germanen als Heil- und Zauberpflanze sehr wichtig. Auch die Äbtissin Hildegard von Bingen verwendete die Gundelrebe gegen Fieber, chronischen Husten und bei allgemeinen Erschöpfungszuständen, sowie Müdigkeit.Im 16. Jahrhundert war es der Kräuterarzt John Gerard der den Erdefeu für Ohrenerkrankungen einsetzte. Die Heilanwendungen beruhen auf die entzündungshemmende, schmerzstillende, zusammenziehende, schleimlösende, für Niere und Blase aktivierende und stoffwechselanregende, wie –regulierende Wirkung. Anwendung findet die Pflanze in der Phytotherapie bei Appetitlosigkeit, Entzündungen jeder Art, von der Nase bis zum Magen, Sodbrennen, Durchfall, Vorbeugung von Skorbut, Gallen-, Leber-, Nierenbeschwerden und Wundheilung. Auf die überlieferte Anwendung gegen Entzündungen weist wie bereits angemerkt schon der Wortstamm Gunder hin. In homöopathischer Form wird Glechoma hederacea bei Hämorrhoiden und Durchfall gegeben. |
WirkstoffeÄtherisches Öl, wie Menthon und Pulegon, Gerbstoffe, Bitterstoffe (v.a. Glechomin) , Rosmarinsäure, Flavoide, Vitamin C, Mineralstoffe (v.a. Kalium), Sesquiterpene, Harze, verschiedene organische Säuren. |
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Im Frühjahr kann der Gundermann mit anderen jungen Schafgarbeblättern, Kerbelblättern, Brennnesselblättern, Birkenblättern, sowie mit der Brunnenkresse, Gänseblümchen und was einem sonst noch über den Weg läuft, als Salat zubereitet werden. |
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Autoren: Susanne-Lilian Huck, Jörn Kohlus |
Pflanzen Virtuelles Katinger Watt © Kohlus 1998-2003 Update 02.11.2003