Anthyllis vulneraria

Wundklee
( Anthyllis vulneraria )

Schmetterlingsblüter (Fabaceae)

Die Art ist in ganz Europa verbreitet und bevorzugt Trockenwiesen, trockene Hänge und sonnige Plätze. Im Katinger Watt ist sie an abfallenden Wegaufschüttungen und einigen sonnenzugänglichen Hängen der Gräben zu finden.

Die Stengel wachsen anfangs liegend aber richten später auf. Sie können verzweigt oder einfach sein. An den enden sitzen die Schmetterlingsblüten in Köpfchen, die von 5-6 lappig gefiederten Hüllblätten umgeben sind. Der zweiteilige Kelch endet in in je fünf ungleichen Zähnen.

Am Stengel sitzen die unpaarig gefiederten

Blätter, deren Endfieder deutlich größe ist als die beiden nebenliegenden Seitenfieder. Die unteren Blätter können auf den Endfieder rückgebildet sein, oben haben die Blätter bis zu sechs Paar Fieder.

Namen

Der gebräuchliche deutsche Name Wundklee, wie auch der lateinische Artname - vulneraria xxx - weisen auf die Verwendung der Pflanze zur Heilung äußerer Verletzungen hin.  Andere deutsche Namen nehmen bezug auf einen typischen Standort am Trockenhang - Bergkraut - oder beziehen sich auf die Blütenform - Frauenkäppli, Muttergottesschühlein - sowie auf die filzige Behaarung des Kelches - Bärenpratzen, Bärenklee.

Heilwirkung

Die Pflanze wird schon seit langer Zeit bei äußeren Wunden genutzt. Blutungen lassen sich vermindern oder stoppen. Die Abkochung kann für Wickel benutzt werden, die bei Hautabschürfungen, leichten Verbrennungen, Sonnenbrand, leichten Hautentzündungen aber auch bei Prellungen genutzt werden können. Die Pflanze wirkt adstingierend und abschwellend.

Ähnlich können auch Auflagen aus dem Pflanzenbrei verwendet werden. Allerdings ist hierbei darauf zu achten, daß die Haut kein offene Wunde hat.

Wenig bekannt ist über die innene Anwendung. Sie soll hustenstillend und harntreibende wirken. Da zuwenig über die Wirkstoffe der Pflanze bekannt ist, wird von einer solchen Nutzung abgeraten.

Wirkstoffe

Saponine, Gerbstoffe: Tannine u.a., Schleim, Farbstoff: Xantophyll.


Ernten/Sammeln

Im Katinger Watt kommt die Pflanze bisher nur an wenigen Standorten vor, dass auf das Sammeln daher verzichtet werden sollte.
 
Ende Mai bis Mitte Juni werden die Blätter noch für dem Aufblühen gesammelt. Auch die Blüte kann verwendet werden, die Blütenstände können nach dem Aufblühen bis in den August hinein gesammelt werden.


Zubereitung und Anwendung

Auflage: aus dem Brei von Blättern und/oder Blüten.

Abkochung: Lateinisch Decoctum. 5 g der frischen Blätter oder Blüten werden etwa 15 bis 30 Min. in 100 ml gekocht. Anschließend werden die festen Bestandteile durch ein Tuch heraushefiltert. Eine innerliche wie äußere Anwendung ist möglich.
Autoren: Susanne-Lilian Huck, Jörn Kohlus

<
Tönning   Virtuelles Katinger Watt     © Kohlus 1998-2009
   Update 23.01.2004