Alnus glutinosa
Junge Blätter und männliche Blüten. Foto: Kohlus, Mai 2000

Schwarzerle
(Alnus glutinosa)

Birkengewächse (Betulaceae)

Im Katinger Watt wächst die Schwarzerle als bis zu 25 m hoher Baum. Die Zweige stehen etwa waagerecht vom Stamm ab und so zeigt die Erle im

Winter einen typischen Umriß.

Die Blätter, die im Mai erscheinen, sind an der Spitze meist eingebuchtet, zumindest abgerundet. Jung sind sie etwas klebrig und hell grün, im laufe des Jahres werden sie dunkel, relaiv hart und glatt. Die Achseln der Blattadern an der Unterseite sind mit kleine Häärchen bewachsen.

Die Pflanzen hat männliche und weiblich Blüten. Die weiblichen Blütenstände erscheinen im Frühjahr als kleine unscheinbare Kätzchen, die zur Fruchtzeit in kleine Zapfen umgebildet werden. Die männlichen Blüten sind als erst rot-purpurne, später mit grün-gelb Staubbeuteln und meist grau-bläulichem Zentrum.

Namen

Der deutsche Name geht auf das bereits mittelhochdeutsche erle aus dem althochdeutschen erila zurück, daß aus dem älteren elira entstanden sein soll. Alnus ist bereits der römische Name der Erlem der in den wissenschaftlichen Sprachgebrauch übernommen wurde. Der Artname glutinosa von klebrig bezieht sich auf die jungen Blätter.

Heilwirkung

Rinde mit Tanninen wird häufig als fiebersenkendes Mittel eingesetzt. Sie werden bei Grippe aber auch Darmentzündungen eingesetzt.
Da Tannine auch eine adstringierende Wirkung haben, werden sie auch bei Schleinm- hautentzündungen im Mund und Halsbereich eingesetzt. Es gilt auch eine lindernde Wirkung bei Hämorrhoiden und anderen Schleimhautentzündungen.

Die Blätter werden als harntreibender Tee verwendet.

Wirkstoffe

Die Rinde enthält große Mengen an Tanninen und auch Bitterstoffe.
Männliche Blüten im März
Männliche Erlenblüten im März. Foto: Kohlus, 2004

Ernten/Sammeln

Die Rinde sollte vor dem Ausschlagen der Blätter gesammelt werden. Es sind junge, zwei bis drei Jahre alte Äste zu wählen.
Die Blätter werden zwischen Mai und Juli gesammelt.
Die Rinde wird in etwa handlange Stücke gebrochen, sie sind in der Sonne zu trocknen. Die  dagegen Blätter sind im Schatten zu trocknen. Beide sollten täglich gewendet werden. Die Aufbewahrung der getrockneten Drogen ist in luftdurchlässigen Beuteln vorzunehmen.

Zubereitung und Anwendung

Innere Anwendung:
Magen-Darmmittel: Die Rinne wird mit einem Mörser zerkleinert, etwa 3 g je 100 ml Wasser werden rund 20 Minuten gekocht. Gegeben werden meist 1 bis 2 Tassen am Tag.
Harntreibend: Die Blätter werden mit kochendem Wasser aufgebrüht,  der Tee  hat etwa 10 Min. zu ziehen.

Äußere Anwendung:
Als adstingierendes, entzündungshemmendes Mittel: Die Rinne wird mit einem Mörser zerkleinert, etwa 5 g je 100 ml Wasser werden rund 20 Minuten gekocht. Mit der abgekühlten Lösung wird gegurgelt oder werden Spülungen und Waschungen vorgenommen.
Autoren: Susanne-Lilian Huck, Jörn Kohlus; 15.03.2004 



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